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Sehenswert


Aussichtspunkte

Cölleturm

Der Cölleturm ist ein Aussichtsturm südwestlich von Banteln auf dem höchsten der nördlichen drei Hügel des Külfs, einem Höhenzug des Leineberglands. Diese drei Hügel waren seit Jahrhunderten durch intensive Holznutzung und Viehbeweidung unbewaldet. Die letzten Bäume sollen Soldaten der Truppen Tillys gefällt haben, als sie 1623 in den Leineniederungen lagerten. Als man ab 1890 wieder mit der Aufforstung begann, wurden Waffen aus der Zeit des 30-jährigen Krieges gefunden.

Zuvor war der Anwalt und Landwirt Friedrich Rautenberg Besitzer von einem Teil dieser Flächen. Um 1840 baute er dort oben zu seinem Privatvergnügen den 8,50 m hohen Turm, legte außerdem am Nordosthang des Külfs einen Weinberg an und trieb einen Weinkeller in den Berg, um die Trauben an Ort und Stelle keltern und den jungen Wein in Fässern reifen lassen zu können. Wegen der rauhen klimatischen Verhältnisse war diese Unternehmung nicht von Erfolg gekrönt und die Rebstöcke verschwanden bald unter wucherndem Gestrüpp und Bäumen. Einzig der Turm blieb erhalten.

1895 wurde Carl Cölle aus Banteln neuer Besitzer des bis dahin noch namenlosen Turms. Cölle eröffnete am Waldrand in der Nähe eine Sommerwirtschaft, die sich schnell großer Beliebtheit erfreute, und der nun nach ihm benannte Turm war fortan für die Öffentlichkeit zugänglich. Fast zwanzig Jahre lang war „Cölles Höhe“ in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugslokal, wurde aber zu Beginn des ersten Weltkrieges geschlossen und später abgerissen.

Heute ist das Land Niedersachsen Eigentümer des Waldstücks und des Cölleturms, der 1952 grundsaniert und 1995 nochmals saniert wurde. Mittlerweile wird er von Bäumen überragt und die ursprüngliche Rundumsicht ist nicht mehr möglich. In Richtung Norden reicht der Blick aber noch immer weit über das Leinetal hinaus bis in die Hildesheimer Börde.

Wer diesen Blick genießen möchte, kann mit dem PKW einen Parkplatz auf dem Külfkamm zwischen Deinsen und Banteln anfahren und von dort den Turm schnell und bequem zu Fuß erreichen. Zwei Wanderparkplätze am Ortsrand von Deinsen sind außerdem gute Startpunkte für einen Aufstieg.

Eine schöne und landschaftlich reizvolle Wanderung ist auch direkt von Banteln aus möglich und wird hier beschrieben.


Monumente

Ehrenmale

Zu finden: Friedhof an der Feldberger Kapelle, Gronauer Weg

Am südlichen Eingang zum Feldberger Friedhof stehen drei Ehrenmale, mit denen die Bantelner an die Kriegsopfer und Gefallenen ihres Dorfes erinnern.

Grabstelle von Bennigsen

Zu finden: Friedhof an der Feldberger Kapelle, Gronauer Weg

Zwei historische Steine sind bis heute auf dem Feldberger Friedhof erhalten geblieben. Im Westgiebel der Kapelle befindet sich das Epitaph des Gutsherren Johann von Dötzum, über den hier mehr zu erfahren ist. An der Westwand der Kapelle steht außerdem die mit einem flachen Bogen abgeschlossene Stele der Sidonia von Bennigsen. Sidonia war die Tochter von Johann von Bennigsen und Marie von Gittelde, den Erben Johann von Dötzums. Diese Stele ist stark verwittert. Man erkennt die Verstorbene im Flachrelief stehend mit zum Gebet zusammengelegten Händen.

Gedenksteine zur 1000-Jahr-Feier

Zu finden: Göttinger Str./Neuer Weg und Bantelner Hauptstr./Handwerkerstr.

Zur 1000-Jahrfeier Bantelns leisteten sich die Dorfbewohner gleich zwei Gedenksteine. Sie befinden sich am Ortseingang von Gronau aus an der Göttinger Str. und an der Bantelner Hauptstraße.

Schwedenstein

Zu finden: Leineinsel an der Mühle, Mühlenstr.

Die Leineinsel am Ende der Mühlenstraße liegt auf privatem Mühlengelände und ist deswegen nicht frei zugänglich. Nur einmal im Jahr zum Osterfeuer können Außenstehende die Insel betreten. Vielleicht ist deswegen die Existenz eines alten Kreuzsteines auf dieser Insel nur wenigen Menschen bekannt. Als Kreuzstein bezeichnet man ein Flurdenkmal, das aus einer aufrecht stehenden Steinplatte mit einem erhabenen oder eingemeißelten Kreuz besteht. Diese wurden im Mittelalter an Stellen aufgestellt, an denen Personen zu Tode kamen, ohne dass sie vorher die Sterbesakramente empfangen konnten. Im Falle eines Gewaltverbrechens wurden sie auch vom Täter nach einem Sühnevertrag als Sühnekreuz aufgestellt.

Über die Herkunft und das Alter des im Volksmund auch als „Schwedenstein“ bezeichneten Kreuzsteines aus Muschelkalk gibt es im Ort keine Dokumente. Er zeigt oben im giebelförmigen Abschluss ein kaum noch erkennbares wappenähnliches Zeichen. Darunter sind die eingeritzten Buchstaben und Ziffern „ANO 1642 / ARENT / KNOKE“ zu lesen, auf die ein längsorientiertes lateinisches Balkenkreuz folgt.

Im Band „Kunstdenkmäler der Provinz Hannover – Der ehem. Kreis Gronau, Hannover 1939“ sind folgende Informationen zu finden:

Der Stein wurde zusammen mit einem wilden Rosenbusch gesetzt und ist danach im Laufe der Zeit etwa einen halben Meter tief eingesunken; ehemals soll der Rosenbusch 8 m Durchmesser aufgewiesen haben und ist um 1920 beseitigt worden; doch immer wieder sprießen bis heute am Platze neue Triebe aus dem Boden, die dann wieder der Bewirtschaftung des Geländes zum Opfer fallen; der Standort des Schwedensteines ist vermutlich der ursprüngliche, der am Ende des Dreißigjährigen Krieg wie folgt beschrieben werden kann: nahe des Weges von der Bantelner Mühle in Richtung Süden durch die Leineauen nach dem Gutsdorf Brüggen.

Eine liebevoll zusammengestellte Dokumentation über Kreuzsteine in Deutschland und Europa finden Sie hier.

Hexentreppe

Zu finden: Mühlenstr., am Hang gegenüber dem Eingang zur Mühle

Ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Bantelner Mühle führt von der Mühlenstraße eine steile Steintreppe zur Hohen Warthe bergauf. Diese Treppe wird in Banteln auch „Hexentreppe“ genannt und war in Bantelns Geschichte für viele Mühlenarbeiter die schnellste Verbindung vom Dorf zur Mühle.


Historische Baulichkeiten

Feldberger Kapelle

Zu finden: von Banteln aus dem Gronauer Weg Ri. Norden (Gronau) folgen und in die erste Straße nach dem Ortsausgang rechts abbiegen

Die Feldberger Kapelle ist die einzig erhaltene Zeugin des Dorfes Feldberge, das nördlich und unweit von Banteln lag und mit dem Ort immer eng verbunden war. Denn obwohl Banteln im Mittelalter ein nicht unbedeutender Gutsbezirk war, der sich aus einem Wirtschaftshof der Königspfalz in Brüggen entwickelte, hatte er bis zur Zeit der Reformation keine eigene Kirche. Die Dorfbevölkerung Bantelns besuchte daher die Kirche von Feldberge. Eigentümer und Lehnsherr der Ländereien und Höfe war das Kloster Gandersheim. Dieses übte auch das Patronatsrecht über die Kirche aus. Mitte des 13. Jh. verlieh das Kloster diese Rechte an die Herren von Dötzum. Nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Johann von Dötzum ging es auf seine Erben, die Herren von Bennigsen über.

Die Feldberger Kirche muss schon im 12. Jh. entstanden sein, denn die heute noch erhaltenen Gebäudeteile entstammen zum Teil eindeutig der romanischen Bauzeit.

Das schon 946 urkundlich erwähnte Dorf Feldberge wurde ab dem 14. Jh. nach und nach aufgegeben und fiel im 17 Jh. endgültig wüst. Von der den Heiligen Georg, Sergius und Bacchus geweihten Kirche blieben nur Chor und Apsis aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. und ein barocker Anbau auf der Südseite des Chores aus dem Jahr 1674 erhalten. Das abgebrochene romanische Kirchenschiff umfasste vermutlich zwei Joche und war etwas breiter als der Chor. Ob die Kirche einen Turm hatte, ist nicht bekannt.

Zum Inventar der Feldberger Kirche gehörte ein großes Triumphkreuz aus Holz, das zu den ersten erhaltenen Stücken einer mittelalterlichen Kirchenausstattung überhaupt zählt. Es ist 1,90 m hoch und 1,50 m breit, seine Rückseite abgeflacht und ausgehöhlt. Der Ausdruck des Kreuzes entspricht den Vorstellungen der romanischen Zeit, Christus ist als der über Leid und Schmerz erhabene Siegergott dargestellt. Die Entstehung des Kreuzes wird von Kunsthistorikern auf die erste Hälfte des 12. Jh. datiert.

Bis 1918 lag das Kreuz unbeachtet auf dem Boden der Kirche und hatte bis dahin einigen Schaden durch Wurmfraß genommen. So fehlen die rechte Hand und die Fingerspitzen der linken, die Nase sowie die Haarsträhne über der linken Schulter der Christusfigur. Einige Längsrisse ziehen sich vom Hals über die Brust bis zum Lendentuch.

Das Kreuz ist der älteste und wertvollste Kunstschatz der Kirchengemeinde Banteln und wird heute als Dauerleihgabe im Landesmuseum Hannover aufbewahrt.

Die kriegszerstörte Kirche Feldberges wurde in verkleinerter Form wieder aufgebaut und dient seitdem als Friedhofskapelle für den weiterhin an alter Stelle gelegenen Begräbnisplatz des Dorfs Banteln. Auf diesem befinden sich auf der Westseite der kleinen Kapelle auch die Grabstätten des letzten Grafen von Bennigsen, Alexander Levin und seiner Schwester Alexandrine Berta.

Nördlich und etwas unterhalb der Kapelle liegt der private Friedhof der jüdischen Familie Meyerstein. Die Verstorbenen anderer jüdischer Familien aus Banteln sind auf Friedhöfen in Gronau und Hildesheim bestattet worden. Auf diesem kleinen jüdischen Friedhof stehen heute noch 13 Grabsteine. Belegt wurde das Begräbnisgelände von 1817 bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Die jüdischen Bewohner Bantelns gehörten zunächst zur jüdischen Gemeinde von Salzhemmendorf. Erst 1853 schlossen sie sich der Kultusgemeinde in Gronau an.

St.-Georg-Kirche

Zu finden: Kirchstraße

Einem Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim ist zu entnehmen, dass die Patronin der Kirche von Feldberge dem dortigen Pfarrer im Jahre 1386 die Erlaubnis erteilt, in Banteln einen Hof zu kaufen, der ewiglich bei der Kirche zu Feldberge als „Wedemehof“‘, d.h. Pfarrhof bleiben soll. Es handelt sich dabei um das Grundstück, auf dem auch heute noch das Pfarrhaus steht. Von diesem Zeitpunkt an wird der Pfarrer vermutlich in Banteln gewohnt haben, versah aber weiterhin seinen Dienst in der Kirche zu Feldberge.

Bantelns erste Kirche ist vermutlich erst kurz vor der Reformation entstanden, denn ein zuständiger Pfarrer wird in Banteln schließlich 1543 erwähnt. Diese Kirche war ein Bau mit einem nach Westen ausgerichteten Kirchenschiff und einem Turm im Osten. Einer Inschrift über dem Portal war zu entnehmen, dass die Kirche im Auftrag des Grafen Johann von Bennigsen gebaut worden war und als Grabstätte für die Verstorbenen seiner Familie dienen sollte. Diese Kirche wurde im Jahre 1618 auf sein Anraten um ein weiteres Kirchenschiff auf der anderen Seite vergrößert, so dass sich der Turm nun in der Mitte der Kirche befand. Schon einhundert Jahre später muss diese Kirche in einem schlechten baulichen Zustand gewesen sein, denn 1713/14 entstanden Pläne für den Neubau einer Kirche, für die Baumaterialien beschafft wurde. Der Baubeginn verzögerte sich aber aus unterschiedlichen Gründen immer wieder und wurde erst siebzig Jahre später in Angriff genommen.

Die noch heute bestehende Bantelner St.-Georg-Kirche entstand in den Jahren 1785-88 unter dem Kirchenpatron Oberst Levin Friedrich von Bennigsen.

Die einschiffige barocke Bruchsteinkirche hat einen Westturm mit achtseitigem Helm. Außen ist die Kirche verputzt und trägt vortretende Eckquader am Turm, dem Kirchenschiff und der Sakristei. Das Schiff hat einen rechteckigen Chorschluss, an den die Sakristei achsengerecht anschließt. Über dem Portal auf der Nordseite der Kirche sind die Wappen des Grafen zu Bennigsen und die seiner Ehefrauen Friederike von Steinberg in erster und Amalie von Schwicheldt in dritter Ehe zu erkennen.

Der Innenraum wurde in den Jahre 1910/11 durch den Architekten E. Wendebourg aus Hannover restauriert. Zur barocken Innenausstattung der Kirche gehören eine architektonisch gegliederte Altar-Kanzel-Wand, über deren Herkunft nichts bekannt ist, ferner Emporen, das Gestühl und ein Kronleuchter im vorderen Teil der Kirche, der zu Festgottesdiensten mit Kerzen bestückt und entzündet wird.

Das Gemälde auf der linken Seite des Altarraumes zeigt den kaiserlich russischen General Levin August Gottlieb Graf von Bennigsen (1745-1826), der Erbe und Gutsherr des Ritterguts von Banteln und damit Patron der St.-Georg-Kirche war. In seiner rechten Hand hält er eine als „plan de la bataille de Preusch Eylau donnee le 26 & 27 Janvier 1807“ bezeichnete Geländekarte, die auf die erste von General von Bennigsen erfolgreich befehligte Schlacht gegen Kaiser Napoleon hinweist. Das Bild entstand im Jahre 1815 in Hamburg und wurde vom Hamburger Senat als Dank für seine Verdienste um die Befreiung der Stadt von den Franzosen in Auftrag gegeben.

Auf der rechten Seite des Altarraumes hängt ein weiteres Ölbild, das erst 1870 in die Kirche kam. Es zeigt Jesus und Nikodemus. Maler und Stifter dieses Bildes sind nicht bekannt.

Die vier farblich gestalteten Fenster sind auf Initiative des von 1935 bis 1948 in Banteln tätigen Pastors Hans Rüppel im Jahr 1936 eingebaut worden. Sie zeigen das Weihnachtsmotiv mit Krippe (Ehre sei Gott in der Höhe), den segnenden Christus im Ährenfeld (Unser täglich Brot gib uns heute), den beschützenden Christus (Siehe, ich bin bei euch alle Tage) und ein Kreuzwegmotiv (Und vergib uns unsere Schuld).

Leider völlig unscheinbar und zum Teil von den Handläufen und Geländern rechts und links des Treppenaufganges zur Orgel verdeckt befinden sich zwei Epitaphe in der rückwärtigen Kirchenwand.

Es handelt sich auf der rechten Seite zum einen um den Gedenkstein der unverheiratet gebliebenen Barbara von Boventen, die am 14. November 1572 verstarb und Klosterjungfrau im Kloster Lamspringe war. Die Verstorbene ist als vor dem Kreuz Christi kniende Figur dargestellt, bekrönt mit einem Jungfernkranz. Links und rechts von diesem Mittelfeld sind die Wappen ihrer Vorfahren wie z.B. der von Boventen und von Steinberg zu erkennen. Barbara von Boventen war die Tochter von Ludwig von Boventen und Barbara von Steinberg und Schwester von Augusta von Boventen, die mit Johann von Dötzum verheiratet war. Durch den unsachgemäßen Einbau der Platte an dieser Stelle nahm die Inschrift Schaden und ist nur noch teilweise zu entziffern.

Die zweite Grabplatte auf der linken Seite ist zwar komplett erhalten geblieben, der umfangreiche Text aufgrund seiner Position hinter dem Treppenaufgang jedoch ebenfalls kaum mehr zu lesen. Sie erinnert an den Halberstädter Domherrn Hieronymus Brant von Arnstedt. Er wurde 1595 als Sohn der Eheleute Friedrich von Arnstedt und Magdalena von Hake geboren, heiratete im Oktober 1620 in Banteln Sidonie von Bennigsen und verstarb 1636 in Braunschweig. Die Wappen der elterlichen Familien sind im Dreiecksgiebel oben zu erkennen.

Beide Steine hatten vermutlich schon in der alten Bantelner Kirche ihren Platz und wurden nach dem Bau der heutigen Kirche hierhin verlegt.

Pfarrhaus

Zu finden: Kirchstraße

Einen Pfarrhof gab es in Banteln bereits, bevor der Ort eine Kirche erhielt. Auf dem Grundstück in der Kirchstraße stand schon seit 1386 ein Pfarrhof, dessen Kauf die damalige Patronin der Feldberger Kirche, die Äbtissin von Gandersheim, genehmigt hatte. Das heutige Pfarrhaus, ein Fachwerkgebäude aus dem Jahre 1722, wurde bei dem großen Brand 1791 zwar beschädigt, brannte aber nicht mit ab. Es dient noch heute als Wohnhaus für die Pfarrersfamilie.

Küsterhaus

Zu finden: Kirchstraße

Direkter Nachbar des Pfarrhauses ist das alte Küster- oder Kantorenhaus Bantelns. Bereits 1601 wird ein Küsterhaus in Banteln erwähnt. Ob es sich dabei auch um das Schulhaus handelte, ist wahrscheinlich, aber nicht belegt.

Heute befindet sich im Küsterhaus der Gemeindesaal der Kirchengemeinde, darüber hinaus wird es noch immer von einer Küsterin als Wohnhaus genutzt.

Schloss

Zu finden: Im Park 3

Das Herrenhaus von Banteln, das sog. „Schloss“, steht inmitten eines Parks mit großen alten Bäumen und liegt nahe der Leine. Der Vorgängerbau des heutigen Herrenhauses stand an genau dieser Stelle und bestand aus zwei aneinandergebauten Teilen, einem Haupthaus aus dem Jahre 1840 und einem 1869/70 entstandenen Erweiterungsbau. Das heutige Gebäude, in dem sich nun ein Altenheim befindet, wurde erst 1902/03 nach den Plänen des Architekten Schädler aus Hannover gebaut.

Mehr Informationen zum Altenheim sind zu finden unter www.kv-alfeld.drk.de/angebote/stationaere-pflege/pflegeheim-banteln.html 

Südlich des Herrenhauses liegt das ältere und in Banteln auch unter dem Namen „Kavaliershaus“ bekannte und in der Fachliteratur auch als „Kutscherhaus“ bezeichnete Fachwerkgebäude („Kunstdenkmale der Provinz Hannover“, Bd. 26). Das Untergeschoss und der nach Süden hin fast ebenerdige Keller des zweistöckigen Gebäudes sind aus massivem Bruchstein gemauert und stammen vermutlich aus dem 17. Jh. Sie sind weiß verputzt, ebenso die Gefache im Obergeschoß, das auf das 18. Jh. datiert wird. Die Jahreszahlen 1817 und 1818 an Nord– und Südtür können sich nach Meinung von Fachleuten nur auf einen Umbau beziehen.

Rittergut

Zu finden: Gronauer Weg 20

Bis zur Mitte des 19. Jh. lag der Guts- bzw. Edelhof von Banteln zwischen der heutigen Zufahrt zum Herrenhaus und heutigen Altenheim und der Mühlenstraße, etwa dort, wo sich das Tor zum Park befindet. Zwischen 1838 und 1848 wurde es unter Alexander Levin von Bennigsen an den Nordrand Bantelns verlegt und am Gronauer Weg neu aufgebaut. Eine alte Fachwerkscheune wurde ebenfalls abgetragen und am Neuen Weg gegenüber dem Eingang zum Gutshof wieder aufgebaut. Ihre Tage sind jedoch gezählt, denn sie wird wegen Baufälligkeit aus Sicherheitsgründen abgerissen.

Das Wohnhaus, Scheunen und Stallungen ließ der Graf aus Bruchsteinen vom nahe gelegenen Oberg errichten. Das links vom Wohnhaus liegende Gebäude war ursprünglich Altenteil-Haus, wurde aber auch für die Stellmacherei und die Kellerräume zeitweise für einen betriebseigenen Kindergarten genutzt. Heute ist es privates Wohnhaus und Büro- bzw. Verwaltungsgebäude.

Drei von ehemals vier Tafeln mit den Wappen der Familien von Gittelde (der Familie von Johanns Ehefrau Marie), von Weltze (der Familie seiner Mutter Margarete) sowie der von Boventen (der Familie seiner Schwiegermutter) sind in eine Mauer des Wohnhauses eingefügt, die Wappentafel der von Bennigsen ging verloren. Nach dem Tode Alexander Levins im Jahre 1893, der unverheiratet und kinderlos blieb, fiel das Rittergut an die russischen Nachkommen der Söhne des Generals Levin August Gottlieb von Bennigsen aus zweiter Ehe. Diese verkauften das Gut bald und es fand in der Folgezeit mehrfach ein Besitzerwechsel statt. 1930 kaufte es der Landwirt August Block, der zwischen 1946 und 1948 auch Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des neu gegründeten Landes Niedersachsen war. Nach seinem Tod erbte sein Enkel Fritz-Herbert Block-Grupe das Gut, in dessen Familienbesitz es sich noch immer befindet.

Der Gutshof ist bis heute der größte landwirtschaftliche Betrieb Bantelns.

Landarbeitersiedlung

Zu finden: Neuer Weg

Zum Gut gehört eine Landarbeitersiedlung mit vier Gebäuden in der Neuen Straße. Sie entstanden zwischen Jahrhundertwende und 1. Weltkrieg und wurden aus den Mitteln der Ablösegelder für die Beendigung von Hand- und Spanndiensten der Bauern finanziert. Jedes dieser vier Häuser wurde damals von acht Landarbeiter-Familien bewohnt. Zu dieser Zeit waren bis zu 350 Arbeitskräfte für das Gut tätig und deren Kinder wurden zeitweise in einem eigenen Betriebskindergarten auf dem Gelände des Gutshofes betreut.

Bis heute sind die Häuser der kleinen Siedlung bewohnt, nach Umbaumaßnahmen teilen sich jedoch nur noch vier Mietparteien ein Gebäude.

Alte Hofstellen

1.) Zu finden: Lichtenhagen 21, am Eingang zum Schlosspark

Bevor im 19. Jh. die Nummerierung der Häuser eines Ortes nach Straßen eingeführt wurde, erhielten die Häuser Nummern in der Rangfolge ihrer Fertigstellung – das war auch in Banteln nicht anders.

Das schöne Fachwerk-Ziegelhaus am Lichtenhagen 21 trug ursprünglich die Hausnummer 1, daher kann man wohl davon ausgehen, dass es das erste und damit älteste Haus Bantelns ist.

2.) Zu finden: Kirchstr. 7

Nach Einschätzung von Hermann Engfer (1907-1975, in Banteln geboren, Priester und Leiter der Dombibliothek und des Bistumsarchivs in Hildesheim, auch zuständig für kirchliche Denkmalpflege) entstand dieses Haus im frühen 17. Jahrhundert. Es wurde im Laufe der Zeit verändert, über der Haustür ist aber noch heute der Spruch „WER GOTT VERTRAUT HAT WOL GEBAUT IM HIMMEL UND AUF ERDEN ANN 1737“ zu lesen. Die Torpfosten zum Hof tragen die Jahreszahl 1742.

Alte Schule

Zu finden: Hauptstr. 12

Alten Kirchenrechnungen ist zu entnehmen, dass in Banteln um 1642 bzw. 1644 ein Schulmeister tätig war und auch ein Magisterhaus (Schulmeisterhaus) lässt sich um diese Zeit nachweisen. Der Schulmeister muss mit seiner Familie in sehr beengten Verhältnissen gelebt haben und erst nach längeren Bemühungen scheint es ihm gelungen zu sein, eine Schulstube für 50 bis 60 Knaben einzurichten. In dieser ist allerdings kein Platz für einen Tisch mit Stuhl, den er für die Vorbereitung des Unterrichts benötigen würde. Aus der Bemerkung Schule hat noch eine kleine Scheune hinter der Kirche, auch einen Schulgarten gleich hinter der Schule ist wohl zu schließen, dass Schul- und Küsterhaus ein Gebäude und Schulmeister und Küster – wie sonst überall zu dieser Zeit – wahrscheinlich ein und dieselbe Person waren.

War Bantelns Schule zunächst eine Knabenschule, so wurden im letzten Viertel des 17. Jh. auch Mädchen unterrichtet. Als im April 1791 in dem Kuhstall der Knabenschule ein Feuer ausbrach, brannten Pfarrhaus, Schule und 22 weitere Häuser nieder. Schon ein Jahr später wurde das Küster-/Schulhaus wieder aufgebaut und ist bis heute so erhalten geblieben. In der Chronik aus dem Jahre 1997 zur 1000-Jahrfeier des Ortes ist zu lesen: Es heißt bei den älteren Bantelnern noch immer „Alte Schule“, obwohl es diese Funktion ... nicht mehr hat.

Durch die von Herzog Georg Wilhelm von Calenberg 1650 erlassene Schulordnung, die in der Folgezeit erneuert und verändert wurde, wird aus der freiwilligen Teilnahme der Kinder am Unterricht eine Schulpflicht. Sie galt für alle Kinder bis zum 14. Lebensjahr, wobei eine Sommerschule mit eingeschränkter Stundenzahl von einer Winterschule unterschieden wurde, um sicherzugehen, dass die Kinder in den Sommermonaten weiterhin für Arbeiten in der Landwirtschaft einsetzbar waren.

Mit der Schwerpunktverlagerung von Landwirtschaft auf Industrie und Handel und dem Anwachsen der Einwohnerzahlen in Banteln wuchs die Zahl der Schüler deutlich an und die Anforderungen an Schule und Lehrer änderten sich. Die alte Schule musste vergrößert werden, was durch einen Anbau in den Jahren 1876 bis 1878 erreicht wurde.

Im selben Jahr gründete man außerdem eine Fortbildungsklasse für schulentlassene Schüler, die einen Vorläufer der heutigen Berufsschule darstellte. Sie wurde ausschließlich von Lehrlingen in handwerklichen Berufen besucht. Gleichzeitig zeigt sich, dass das Raumangebot der Schule für die wachsenden Schülerzahlen nicht mehr ausreichte. Nach Zukauf von Nachbargrundstücken in Jahre 1908/09 entstand ein weiteres Schulgebäude, außerdem eine Turnhalle und ein Anbau mit Sanitäranlagen und in einem mitgekauften geräumigen Wohnhaus an der Hauptstraße richtete man Lehrerwohnungen ein.

Im Jahr 1965 begann man mit dem Bau einer neuen Grundschule im Süden des Dorfes, die 1967 bezogen und nach dem langjährig in Banteln verantwortlichen Schulleiter Heimbruch benannt wurde. In dieser Schule an der Berliner Str. werden noch heute die Grundschulkinder aus Banteln und vielen umliegenden Orten unterrichtet.

Villa Wanda

Zu finden: Eimer Str. 6

Ein Schmuckstück in Banteln ist die rote Backstein-Villa in der Eimer Straße Nr. 6.

Dieses Haus wurde vom jüdischen Konservenfabrikanten Katzmann im Jahre 1889 gebaut, wie auch die Wetterfahne auf dem Dach anzeigt. Bereits acht Jahre später verließ er mit seiner Familie den Ort und verkaufte seine Villa an Baron Andrzeykowicz, einen Verwandten der Marie Leonarde von Andrzeykowicz und dessen Frau Wanda. Seitdem ist das Gebäude in Banteln auch als „Villa Wanda“ bekannt.

1935 wurde der Mühlendirektor Saucke neuer Besitzer. Er nahm Veränderungen am Haus vor, ließ Zaun und Zaunpfosten zur Straße errichten, bewohnte die Villa jedoch nicht selbst, sondern vermietete sie an die Erben von Mühle Schloß und Gut, die Bennigsen-Machiewicz aus der Familie von Marie Leonarde.

Erst etwa zehn Jahre später bezog Saucke sein Haus selbst und teilte es über mehrere Jahre mit Kriegsflüchtlingen, zu denen auch Dieter Oesterlen, einer der einflussreichsten und meist beschäftigten Architekten nach 1945 in Hannover (u.a. Wiederaufbau der Marktkirche, Neubau des Café Kröpke), gehörte.

1993 verkauften die Erben Sauckes die Villa, die in den nachfolgenden Jahren vom neuen Besitzer von Grund auf restauriert wurde und heute zu den schönsten Wohnhäusern Bantelns zählt.

Alter Gasthof „Lindenhof“, heute DGH

Zu finden: Göttinger Str. 31

Aus dem ehemaligen Lindenhof, einem Gasthof in Bantelns Ortsmitte, ist 2018 ein modernes Dorfgemeinschaftshaus geworden. Nachdem der Gasthof vor Jahren seine Türen endgültig geschlossen hatte, stand das Gebäude leer. Schließlich entschied sich die Samtgemeinde Leinebergland dafür, das leerstehende Gebäude zu sanieren und umzunutzen. Es steht nun mit seinen Einrichtungen Privatpersonen ab dem 25. Lebensjahr und Gruppen der Samtgemeinde für gemeinnützige, sportliche, politische, kulturelle und jugendfördernde Zwecke zur Verfügung. Die Vereine Bantelns können seitdem Räume in der ersten Etage nutzen, ein großer und neu eingerichteter Saal macht größere Feiern und Veranstaltungen möglich. Besonders charmant ist die kleine Gaststube im Erdgeschoss des Gebäudes, für die man die alte Einrichtung der ehemaligen Gaststätte komplett mit Theke, Mobiliar und sonstiger Ausstattung nutzte. Mit dieser bleibt die Geschichte des Lindenhofs in Bantelns Zentrum auch weiterhin in guter Erinnerung.

Terminanfragen bitte über die Webseite der Samtgemeinde Leinebergland.